CipherDoodV.I.P.
#1Auf der Suche nach einem Platz in der Welt
In dieser Saison überraschte der Weakest Tamer mit einer hohen Animationsqualität, einer sehr lebhaften Farbgestaltung und großartiger musikalischer Untermalung, welche viele der Szenen und Momente trägt, während wir der kleinen Ivy und ihrem treuen Schleim Sora folgen, auf der Suche nach einem Platz in dieser Welt. Dieser Titel ist etwas, wenn ihr langsamere Titel sucht, welche sich mehr ihrem Charakter widmen und Geschichten, die einen Berühren, weniger für Zuschauer auf der Suche nach gewaltiger Action oder übermächtigen Fähigkeiten.
Ivy, welche als Femicia geboren wurde, wird von ihren Eltern mit ihrem 5. Lebensjahr verstoßen, aus dem Aberglauben heraus, ihre geringen Fähigkeiten würden nur Unglück über die Familie bringen. Mit 5 erhielt Ivy wie alle Kinder dieser Welt ihre Fähigkeiten, allerdings obwohl sie wie gewünscht ein Tamer wurde, besitzt sie keinen Stern, und ist damit so schwach, dass sie kaum ein Lebewesen zähmen könnte. In der Wildnis lebend findet sie jedoch auch Menschen, welche sie unterstützen und ihr helfen. Mit dem Tod ihrer größten Unterstützerin beginnt die Flucht von Ivy auf der Suche nach einem Platz in dieser Welt und auf welcher Reise sie den kleinen Schleim trifft, welchen sie Sora tauft. Ein seltener Schleim, so schwach und zerbrechlich, dass ihn viele zwischen Geburt und Tod kaum zu Gesicht bekommen. Damit beginnt die Reise dieser zwei Außenseiter, von allen für die schwächsten und unbegabtesten gehalten.
Ivy ist aber nicht gänzlich auf sich gestellt. Sie besitzt Erinnerungen an ein früheres Leben, welche allerdings nicht ihre Persönlichkeit ausmachen, sondern mehr in kleinen Eingebungen und Tipps daherkommen und der noch sehr jungen Ivy ein wenig Lebensweisheit geben. Allerdings dies hilft nicht bei Gefahren durch Monstern in der Wildnis, weshalb Ivy stets die kürzesten Wege sucht von Stadt zu Stadt, sich mit dem Nötigsten eindeckt von Müllhalden und durch die Jagd von Kleintieren ihren Unterhalt verdient. Ihren größten Charme macht allerdings aus, dass sie eben ein kleines Kind ist, und ganz besonders, wenn sie diese kindliche Art zeigt, z.B. wenn sie alles in Mäuse umrechnet, oder versucht möglichst effizient ihre magischen Taschen ineinander zu stapeln. Entsprechend fehlt einem ein bisschen was, wenn im letzten Abschnitt ihr früheres Leben ein wenig zu oft eingreift. Aber sei es drum, am Ende hatte Ivy in ihrem kurzen Leben schon genug durchgemacht, da kann sie auch ein wenig Hilfe erhalten.
Was sicherlich jedem sofort ins Auge sticht, die recht hohe Animationsqualität. Besonders die Natur wirkt so lebhaft und vielfältig, dass ich manchmal das Gefühl hatte eine Dokumentation zu sehen, und keinen Fantasy Anime. Absolut herrlich wird das ganze musikalisch begleitet durch die Arbeit von Kujira Yumemi. Dieser hat eine recht besondere Art, anstatt die Szenen einfach nur zu untermalen, förmlich die Stimmung und Aktionen in den Szenen zu tragen und nochmal weiter hervorzuheben. Es ist wirklich herrlich, und ich bin bisher jedes Mal begeistert von seiner Arbeit. Auch das Opening "Hate no Nai Tabi (果てのない旅)" und das Ending "because", wissen zu begeistern.
Fazit:
The Weakest Tamer Began a Journey to Pick Up Trash ist für mich eine Empfehlung für Zuschauer, welche langsamere Titel suchen, die sich Zeit nehmen, und auf ihren Charakter fokussieren. Titel mit Geschichten, die einen berühren, und Bilder, welche einen faszinieren. Ivy und Sora, mit ihrem kindlichen Charme, können die Herzen vieler Zuschauer gewinnen, welche den beiden auf ihrer Reise die Daumen drücken werden. Wer allerdings Action sucht, wird hier wahrscheinlich keine Freude haben.
Empfehlungen:
- By the Grace of the Gods: Wenn mir ein Titel einfällt, der ein wenig dem ganzen ähnelt, dann dieser hier. Beide entwickeln sich eher langsam zu Beginn, und Ryouma mit seinen Schleimen hat zumindest einen ähnlichen Charme, wobei etwas weniger kindlich, denn Ryouma verhält sich schon mehr wie ein Erwachsener.
- Frieren: Wenn man eine Reise in einer Fantasy-Welt sucht, mit ihren magischen Wesen, und vielfältigen Völkern, dann kommt man an diesem Titel nicht vorbei. Frieren hat vor allem in seinen Anfängen auch eher diesen ruhigeren und teils emotionaleren Aspekt. Ein Fantasy-Meisterwerk, das man nur immer wieder jedem empfehlen kann.
Der Anime adaptiert die ersten beiden Bände der Light-Novel aus der Feder Honobonoru500 mit Illustrationen von Nama. Diese umfasst seit Februar 2024 11 Bände. Eine englische Veröffentlichung findet durch Seven Seas statt, eine deutsche gibt es bisher nicht.
Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Mal.
Kommentare
In "The Weakest Tamer Began a Journey to Pick Up Trash" wird ein junges Mädchen aus einem Dorf verjagt, scheinbar weil sie nur einen extrem schlechten Skill hat. Von Familie und Freunden verraten, hat sie die Hoffnung dank einer Hellseherin, welche sie bis vor kurzen schützte, sowie einer kleinen Stimme im Hinterkopf, welche ihr von einem vergangenen Leben berichtet, noch nicht aufgegeben. Auf ihrer Flucht begegnet sie nun einigen Monstern, welche sie beschützt und welche wiederum sie beschützen.
Das hier ist eine wunderschöne Serie, Musik, Aussehen und Charaktere sind bisher wirklich fantastisch. Vor allem dafür, dass ich von der Serie bisher nichts hörte, war ich davon wirklich überrascht.
Allerdings habe ich sehr schnell verstanden, warum ich von dem Anime nicht viel hörte. Es geht nämlich darum, wie Verzweifelt ein kleines Mädchen ist und wie es leidet. Das ist der dreh- und Angelpunkt der Serie, dazu wirft sie einem noch ins kalte Wasser. Es mag Serien mit ähnlichen Themen geben, aber ich kenne bisher keine, wo es wirklich so um das Leid und das Trauma geht, ohne das wirklich aufzulockern. Das kleine Mädchen erinnert sich konstant an ihre traurige Vergangenheit und ehrlichweise kann ich nicht nachvollziehen, wie man so etwas freiwillig sieht. Klar, es gibt Momente zwischen dem Leid und es geht eigentlich darum, wie das Mädchen geheilt wird und Freunde und Verbündete findet, aber dieses Leid schwebt wie ein dunkler Schatten über jede ihrer Handlungen und macht den Anime immer wieder und wieder und wieder auf eine Art und Weise traurig, wenn ich die haben wollte, könnte ich Nachrichten über irgendein Krisengebiet sehen. So muss ich zugestehen, dass die Serie prinzipiell nicht schlecht ist, die süßen Monster mich auch ehrlicherweise genug gehookt haben, um weiter zu sehen, aber trotzdem fand ich 50% des Anime nahezu unertragbar - zumindest ohne zu Skippen.